Cybersecurity Best Practices für Remote Teams

Die Sicherheit von Daten und digitalen Prozessen ist gerade für remote arbeitende Teams von entscheidender Bedeutung. Da Mitarbeitende vermehrt außerhalb geschützter Büronetzwerke arbeiten, steigen die potenziellen Risiken von Cyberangriffen und Datenlecks. In diesem Leitfaden werden bewährte Methoden vorgestellt, mit denen Unternehmen und ihre Teams ihre digitale Sicherheit erhöhen und Arbeitsabläufe im Homeoffice sicher gestalten können.

Zwei-Faktor-Authentifizierung

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ist eine wirksame Methode, den Zugangsschutz zu erhöhen. Nutzer müssen nicht nur ein Passwort, sondern auch einen zweiten Faktor – meist ein zeitbasiertes Einmalpasswort auf dem Smartphone oder per E-Mail – eingeben. Dadurch wird es Angreifern deutlich schwerer gemacht, mit kompromittierten Passwörtern in Systeme einzudringen. Unternehmen sollten 2FA für alle sensiblen Anwendungen und Plattformen aktivieren, um einen zusätzlichen Verteidigungsmechanismus einzubauen.

Verwendung von VPNs

Ein Virtuelles Privates Netzwerk (VPN) verschlüsselt den Datenverkehr zwischen dem Endgerät des Mitarbeiters und den Unternehmensservern. Besonders auf unsicheren Netzwerken wie öffentlichen WLAN-Hotspots ist ein VPN unverzichtbar: Es verhindert, dass Unbefugte Daten abfangen oder manipulieren. Die Nutzung von VPNs sollte für jegliche Remote-Aktivitäten zur Pflicht werden, um Integrität und Vertraulichkeit sensibler Informationen zu gewährleisten.

Rechteverwaltung und Nutzerkonten

Nicht jeder Mitarbeitende benötigt Zugriff auf alle Unternehmensdaten. Durch eine strukturierte Rechtevergabe und Rollenmanagement bekommen nur befugte Nutzer Zugriff auf bestimmte Ressourcen. Das Prinzip des geringsten Privilegs verhindert unnötige Risiken, indem Mitarbeiter nur die Mindestrechte bekommen, die sie für ihre Aufgaben benötigen. So können Unternehmen sicherstellen, dass ihre kritischen Daten bestmöglich geschützt sind.

Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeitenden

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Phishing-Angriffe erkennen

Phishing-Mails gehören zu den häufigsten Angriffsformen auf Remote-Teams. Sie zielen darauf ab, vertrauliche Daten wie Passwörter oder Kreditkartendaten zu stehlen. Schulungen sollten Mitarbeitende dazu befähigen, verdächtige Mails und Links zu identifizieren und sie nicht leichtfertig zu öffnen. Ebenso sollten sie wissen, wie sie im Verdachtsfall richtig handeln, und bei Unsicherheiten immer Rücksprache mit der IT halten.
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Umgang mit sensiblen Daten

Mitarbeitende sollten genau wissen, wie sie sensible Unternehmensdaten behandeln müssen, insbesondere außerhalb des Büros. Das umfasst verschlüsselten Versand per E-Mail, eine sichere Speicherung und den verantwortungsbewussten Umgang mit Dokumenten, insbesondere wenn sie auf privaten Geräten liegen. Regelmäßige Trainings helfen, das Bewusstsein für den Datenschutz zu stärken und Fehler zu vermeiden.
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Starke Passwörter wählen und verwalten

Schwache Passwörter sind ein häufiges Einfallstor für Cyberkriminelle. Mitarbeitende sollten sich mit der Erstellung und Verwaltung starker, einzigartiger Passwörter vertraut machen. Ein Passwort-Manager hilft dabei, komplexe Zugänge sicher zu speichern und regelmäßig zu aktualisieren. Unternehmen sollten ihre Teams zu passwortbewusstem Verhalten animieren, um breite Angriffsflächen konsequent zu reduzieren.

Sichere Kommunikation und Kollaboration

Videokonferenz-Tools gehören zum Arbeitsalltag von Remote-Teams. Wichtig ist, dass Anbieter ausgewählt werden, die für Verschlüsselungstechnologien bekannt sind. End-to-End-Verschlüsselung gewährleistet, dass Gespräche und geteilte Inhalte wirklich privat bleiben – selbst für die Dienstleister. Bei der Auswahl sollten Sicherheit und Datenschutz einen ebenso hohen Stellenwert wie Funktionalität haben.

Sicherer Umgang mit Geräten und Software

Regelmäßige Software-Updates

Regelmäßige Aktualisierungen sind ein wichtiger Baustein für die Sicherheit. Sicherheitslücken werden oft erst durch Updates geschlossen, die von Herstellern bereitgestellt werden. Mitarbeitende sollten dazu verpflichtet werden, ihre Geräte und Anwendungen immer auf dem neuesten Stand zu halten. Automatische Update-Funktionen erleichtern diesen Prozess und minimieren Angriffsflächen.

Verwendung von zugelassenen Geräten

Um den Schutz sensibler Informationen zu gewährleisten, sollten nach Möglichkeit ausschließlich vom Unternehmen geprüfte oder bereitgestellte Geräte verwendet werden. Auf privaten Geräten ohne Sicherheitsstandards können sich unbemerkt Schadsoftware oder Trojaner verbergen, die zur Bedrohung werden. Unternehmen sollten klare Regeln für den Einsatz von Hardware aufstellen und deren Umsetzung regelmäßig überprüfen.

Mobile Sicherheitskonzepte

Mit der Zunahme an mobilen Arbeitsplätzen ist auch mobiles IT-Sicherheitsmanagement unerlässlich. Mobile Device Management (MDM) ermöglicht die zentrale Kontrolle, Verwaltung und Absicherung von Unternehmensdaten auf Smartphones und Tablets. So können im Fall eines Geräteverlusts Daten gelöscht oder Zugänge gesperrt werden, um Informationslecks zu verhindern.

Regelmäßige Datensicherungen

Alle wichtigen Unternehmensdaten sollten regelmäßig gesichert werden. Idealerweise erfolgt die Datensicherung automatisiert in festgelegten Intervallen und an unterschiedlichen Orten – etwa in der Cloud und auf externen Festplatten. Entscheidend ist, dass sämtliche geschäftskritischen Informationen im Ernstfall lückenlos wiederhergestellt werden können.

Kontrolle und Test der Backups

Eine Datensicherung ist nur dann wirksam, wenn sie im Ernstfall tatsächlich funktioniert. Daher sollten Backups regelmäßig geprüft und deren Wiederherstellung getestet werden. Unentdeckte Fehler oder beschädigte Sicherungen können im Notfall folgenschwer sein. Die IT-Abteilung sollte feste Abläufe für die Kontrolle und Dokumentation von Backups etablieren.

Schnelle Wiederherstellungsverfahren

Im Notfall zählt jede Minute. Es müssen daher klare und schnelle Prozesse für die Wiederherstellung verlorener Daten existieren. Die IT sollte Mitarbeitende darüber informieren, wie sie im Ernstfall reagieren, und Ansprechpartner benennen, die bei Datenverlust sofort helfen können. Je schneller Daten wiederhergestellt sind, desto geringer sind Folgeschäden und Ausfallzeiten.

Netzwerk- und Infrastruktur-Sicherheit

Absicherung von Heimnetzwerken

Das private Heimnetzwerk ist häufig weniger geschützt als das Unternehmensnetzwerk. Mitarbeitende sollten ihren WLAN-Router mit aktuellen Sicherheitsstandards wie WPA3 und einem starken, individuellen Passwort ausstatten. Auch regelmäßige Firmware-Updates und das Deaktivieren von unnötigen Funktionen gehören zum Basis-Schutz jedes Heimnetzwerks.

Firewalls und Schutzsoftware

Firewalls bilden die erste Verteidigungslinie gegen Angreifer. Sowohl auf Unternehmens- als auch auf Privatgeräten sollten effektive Firewalls sowie aktuelle Antiviren-Programme installiert und aktiv gehalten werden. Diese Schutzmechanismen erkennen und verhindern verdächtige Aktivitäten schon bevor Schaden entstehen kann – und sollten auf jedem Endgerät zum Standard gehören.

Netzwerksegmentierung und Gastzugänge

Nicht jeder sollte Zugang zu allen Netzwerkbereichen haben. Die Segmentierung in getrennte Netzbereiche minimiert das Risiko, dass Angreifer von einem kompromittierten Gerät auf weitere Unternehmensdaten zugreifen können. Für private Geräte im Haushalt sollten getrennte Gastzugänge eingerichtet werden, damit sie vom Arbeitsnetzwerk getrennt bleiben und keine zusätzliche Gefahr darstellen.

Reaktionsfähigkeit bei Sicherheitsvorfällen

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Ein klar definierter Notfallplan legt fest, wie im Falle eines Cyberangriffs vorgegangen werden muss. Mitarbeitende wissen, an wen sie sich wenden und welche Schritte sie beachten müssen. Präzise und verständliche Handlungsanweisungen helfen, im Stress eines Vorfalls einen kühlen Kopf zu bewahren und Schäden zu begrenzen.
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Bei Sicherheitsvorfällen ist eine rasche Kommunikation zwischen betroffenen Mitarbeitenden, IT-Abteilung und Führungskräften essenziell. Verzögerungen können dazu führen, dass sich Schäden ausweiten. Unternehmen sollten ihre Kommunikationswege für Notfälle klar definieren und regelmäßig in Form von Übungen auf den Ernstfall vorbereiten.
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Ein Vorfall sollte immer dokumentiert und gründlich analysiert werden. Nur so können Schwachstellen identifiziert und künftig besser geschützt werden. Die Ursachenanalyse zeigt, welche Sicherheitslücken ausgenutzt wurden und wie Prozesse oder Maßnahmen angepasst werden müssen, um gleichgelagerte Vorfälle zu verhindern.